Klassische Entwicklungshilfe wird zunehmend kritisch beurteilt. Sie kann unternehmerisches Denken verhindern und lokale Märkte zerstören. Einen anderen Ansatz verfolgt ein Schweizer Fonds, der jährlich bis zu 100 Millionen in Schwellenländern investiert. Damit werden Firmen unterstützt, welche Kapital benötigen, um zu wachsen, aber das Geld nicht am lokalen Markt beschaffen können. Darüber hinaus will der Fonds selber eine Rendite erzielen. Ob das funktioniert? Ein Augenschein in Kenia.

Quadratur des Kreises

Kenias Wirtschaft wächst und die treibende Kraft dahinter ist der Privatsektor. Kleine und mittlere Unternehmen, oftmals in Familienbesitz, haben allerdings vielfach Mühe, für den Ausbau ihrer Firma neues Geld zu kommen. Sei es, weil ihnen die Sicherheiten für einen Bankkredit fehlen, oder sie die Zinskosten von rund 20% abschrecken. Um solchen Firmen zu helfen, wurde aus Geldern der Schweizer Entwicklungshilfe der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (Sifem) gegründet. Sifem investiert meist nicht direkt in Unternehmen, sondern beteiligt sich an Privat Equity Fonds, welche Anteile an Firmen kaufen, um diese fünf Jahre später mit Gewinn wieder zu veräussern. So sollen beide Seiten profitieren: die Firma erhält Geld für die Expansion und der Fonds verdient, weil die Firma mit dem Ausbau an Wert gewonnen hat. Sifem darf gemäss Leitlinien des Bundesrates nur dort investieren, wo niemand sonst das Geld zur Verfügung stellen würde. Gleichzeitig müsste der Fonds selber eine Rendite erzielen. Dieser Spagat lässt sich nicht immer bewältigen, wie die Reportage aus Kenia zeigt, welche Film Connection für die Sondersendung von ECO zum Thema Entwicklungshilfe erstellt hat.

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