Im Gegensatz zur Schweiz sind Privatschulen in Entwicklungsländern kein Privileg der Elite. Teils kosten die privaten Institute bloss ein paar Dollar pro Woche und sind doch besser als die staatlichen Schulen. Die Reportage aus Kamerun zeigt, wie Privatschulen in Afrika das Bildungsniveau verbessern helfen und dabei erst noch Gewinne für europäische Investoren abwerfen. Treibende Kraft ist das Mikrofinanz-Institut Blue Orchard aus der Schweiz.

Schule muss rentieren

Der 17jährige Golbe Lafayette besucht seit kurzem das Collège Mamdom in der Stadt Douala in Kamerun. Umgerechnet 11 Franken pro Monat kostet das Schuldgeld. Seinen Eltern ist es das wert. Der Unterschied zur öffentlichen Schule, die Golbe vorher besuchte, ist frappant. “Manchmal kamen die Lehrer zum Unterricht, manchmal nicht”. Im Collège Mamdom werden die Lehrer und ihre Leistungen überprüft. Der Inhaber des Institutes befindet sich im Wettbewerb mit anderen Privatschulen. Gleichzeitig möchte er mit seiner Schule Geld verdienen. Darin sieht Peter Fanconi, CEO des Schweizer Mikrofinanz-Instiutes Blue Orchard nichts Negatives, im Gegenteil. “Der wirtschaftliche Anreiz ist eine Grundbedingung dafür, dass der private Sektor funktioniert.” Blue Orchard bietet dem Collège Mamdom finanzielle Unterstützung in Form von Krediten an, damit die Schule wachsen kann.

Auch Investoren profitieren

Bis zu 200 Millionen Franken will Blue Orchard in Kamerun und anderen afrikanischen Ländern in den kommenden Jahren alleine im Bildungsbereich investieren. Das Geld dafür stammt von europäischen Entwicklungsbanken, aber auch von institutionellen Anlegern, wie Pensionskassen. Auch sie wollen damit schlussendlich Geld verdienen. Die Zielrendite beträgt 3%.

Die Reportage aus Kamerun entstand im Rahmen einer ECO-Spezialsendung zum Thema Bildung.

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