Die 22jährige Baselbieterin Jndia Erbacher hat sich für den schnellsten Motorsport der Welt entschieden: Dragster-Rennen. Dort werden Geschwindigkeiten von über 500 km/h gefahren. Ganz überraschend kommt ihr Einstieg in diesen Sport nicht. Vater Urs Erbacher ist sechsfacher Europameister. Nach dem Erwerb der nötigen Rennlizenz ging Jndia nun erstmals in einem europäischen Rennen an den Start.

Der Vater versuchte es ihr auszureden

Jndia trieb sich schon als kleiner Knirps mit ihren Eltern regelmässig auf Rennplätzen herum. Selber begnügte sie sich aber mit 1 PS, bestritt mit ihrem Pferd Springreiter-Turniere. Als Jndia ihrem Vater vor zwei Jahren eröffnete, sie würde gerne Dragster-Rennen fahren, lehnte dieser zunächst ab. “Zu gefährlich”. Zwei Tage später schrieb er ihr eine Textnachricht, wenn sie dies wirklich wolle und die Sache ernsthaft betreiben möchte, würde er sie unterstützen. Gesagt, getan: Jndia besuchte in der Folge eine “Dragster-Fahrschule” in den USA und machte dort ihre Lizenz.

“Wir versuchen hier, eine Bombe zu kontrollieren”

Im deutschen Hockenheim holte sich Jndia nun gleich in ihrem ersten Rennen in Europa den nötigen Respekt. Sie trat mit einem rund 4000 PS starken Fahrzeug in der zweithöchsten Klasse an. Mit diesem Geschoss erreichte sie Spitzenwerte von beinahe 400 km/h – und dies innert Sekunden. Bei Dragster-Rennen geht es alleine darum, wer von zwei Gegnern aus dem Stand heraus schneller eine Viertelmeile gerade aus schafft, rund 400 Meter. Vater Urs bestreitet seit Jahren in der höchsten Klasse (Top Fuel) Rennen, in welcher die Fahrzeuge dank flüssigem Sprengstoff über 10’000 PS erreichen und damit in unter fünf Sekunden die 500 km/h-Grenze überschreiten. “Wir versuchen nichts anderes, als eine Bombe zu kontrollieren und knapp vor dem Explodieren zu bewahren”. Der Motor allerdings muss nach jedem einzelnen Lauf komplett zerlegt und revidiert werden.

 

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