Der gewaltsame Umsturz und die Krise auf der Krim lässt die Wirtschaft der Ukraine zerbrechlich werden wie Glas, das Andriy Girnyk (Bild) in den Händen hält. Girnyk ist Geschäftsführer des Schweizer Vetropack-Ablegers in Kiew. Das Unternehmen mit 650 Angestellten hat die Revolte zunächst schadlos überstanden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Nachfrage nach Glasverpackungen in der Ukraine weiter besteht. Das Land ist faktisch bankrott, Investitionen aus dem Ausland wären dringend vonnöten.
Die Schweiz war im vergangenen Jahr mit rund 1,3 Milliarden US-Dollar der neuntgrösste Investor. Nicht alle Unternehmer behalten die Ukraine in guter Erinnerung.
Swissport: Faktisch enteignet
Die in der Boden- und Luftfracht-Abfertigung tätige Swissport gründete 2006 zusammen mit der damals staatlichen Ukraine International Airline ein Joint Venture für Flughafen-Dienstleistungen. Swissport war mit 70 Prozent Mehrheits-Aktionär. Nachdem das Partnerunternehmen 2011 an zwei ukrainische Investoren verkauft wurde, wendete sich das Blatt. «Wir haben eine ganze Firma verloren», sagt Mark Skinner, zuständig bei Swissport für die Bodenabfertigung in Europa, «eine Firma mit über 1000 Angestellten und etwa 30 Millionen Umsatz.» Swissport wurde durch ein Gerichtsurteil faktisch enteignet. Derzeit rät auch der auf Osteuropa spezialisiert Unternehmensberater Michael Derrer von Engagements in der Ukraine ab.
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